BILDER (M)EINER MUTTER
Eine scheinbar ganz normale Kindheit in den 80er Jahren, festgehalten auf unzähligen Videokassetten. Darauf eine Kleinfamilie in der jeder seine Rolle spielt. Doch über dem Alltag liegt eine Schatten. Der Vater dokumentiert mit seiner Kamera fast nebenläufig wie die Mutter zwischen Weihnachten und Schulfest immer mehr zum Schatten ihrer selbst wird. Zuerst verschwindet sie aus den Videoaufnahmen dann schließlich ganz aus dem Familienleben. Mit dem Film fordert die Regisseurin ihre Familie heraus, das jahrelange Schweigen um den Verlust ihrer Mutter zu brechen. Ein Tagebuch wird gefunden und die alten Super8 Filme des Vaters, auf denen die Mutter noch verliebt in die Kamera lachte.
Wir tauchen ein in die Lebensgeschichte von Gabi, die sich als Teenager wegträumt aus der bayrischen Kleinstadt und von ihren altbackenen Eltern. Trotz der revolutionären Klischees der 70er Jahre, bleibt die Ehe für das Paar der einzig logische Weg in die Selbstständigkeit.
Das damalige Klima zwischen Emanzipation und behäbigen Denkmustern färbt ab auf die Biografie der jungen Frau. Fragmente aus Gesellschaft und Politik zeigen Plenarsäle voller Männer und Flugzeuge ohne Pilotinnen. Gabi hardert mit der Umsetzung ihrer Träume während ihr Mann Karriere macht. Die Kamera begleitet den tragischen Lebensweg einer Frau, die in die Mutterrolle stolperte und diese nie richtig annehmen konnte.
Gewinner Dokumentarfilmpreis Kitzbühel 2021
Shortlist DOKfest München 2021
Vorauswahl deutscher Filmpreis 2022
Gewinner bester Dokumentarfilm und bester Schnitt SEVIFF Spanien 2022
Team:
Regie, Buch – Melanie Lischker
Montage – Mechthild Barth, Melanie Lischker
Produktion – Maria Wischnewski
Dramaturgische Beratung – Katrin Schlösser
Musik – Freya Arde und Jens Heuler
Sprecherin – Barbara Weiß
Produktionsassistenz – Lilly Rinklebe
Producerin Development – Eva Rink